Kochkritik: Yotam Ottolenghi – Genussvoll vegetarisch

Yotam Ottolenghi, einer der großen Shootingstars am Kochbuchhimmel, steht mit »Genussvoll vegetarisch« (Dorling Kindersley Verlag, 24,95 €)* für orientalisch-mediterrane Schlemmereien, die sich vom Einerlei altbekannter Mittelmeerküche deutlich abheben.

Cover Genussvoll vegetarisch
© Dorling Kindersley

Wie sieht’s aus?

Endlich wieder ein richtiges Kochbuch, das stolz seinen Platz im Regal beansprucht und sich nicht zwischen Zeitschriften versteckt. Mit stattlichen 288 Seiten aus hochwertigem Papier, großformatigen Bildern und stilvollen Illustrationen nimmt man das Buch gerne in die Hand und freut sich seines Daseins. Das orientalisch anmutende Coverdesign ist wie die ungewöhnliche Polsterung des Einbands Geschmacksache. Ganz im Gegensatz zu den Rezepten …

Ottolenghi Kichererbseneintopf
Kräuter, Gewürze und Hülsenfrüchte sind die Stars in Ottolenghis mediterran-orientalischer Küche.

Lieblingsrezepte?

Wie die äußeren Werte sind auch die inneren sehr gehaltvoll: Eier, diverse Käsesorten und allerlei Hülsenfrüchte stellen die leckeren Akteure in den Rezepten des Kochbuchs dar. Ergänzt werden diese durch eine ganze Menge  Gemüse – der Aubergine hat Ottolenghi beispielsweise ein ganzes Kapitel gewidmet. Reichlich Kräuter und Gewürze peppen die orientalische Küche auf, die einfach, aber nicht alltäglich ist.

Wer freut sich?

»Genussvoll vegetarisch« bedient sich zwar nicht nur Zutaten, die man ohnehin zuhause hat, ist aber auch nicht so ausgefallen, dass die Geschmackskompositionen zu gewagt erscheinen. Ottolenghis Gerichte sind bunt, geschmacksintensiv, zutatenreich und können in jeder Küche bewältigt und auch abgewandelt werden. Jeder, der ein bisschen Neugierde und Kochfreude mitbringt, kann sich also guten Gewissens diesen Rezepteschatz gönnen.

Ottolenghi Kichererbseneintopf
Ottolenghis Rezepte können ganz unkompliziert abgewandelt werden. So wird eine Suppe mit Kichererbsen, Tomaten und Brot zur leckeren Resteverwertung.

Wer freut sich nicht?

Wer im Spanienurlaub das Deutsche Schnitzel vermisst und auch beim Italiener Schwarzwälder Kirsch bestellt, wird mit den Rezepten Ottolenghis keine Freude haben. Auch wenn ihr mit mediterran bislang nur Pizza & Pasta verbindet und  Hülsenfrüchte eher als Strafe denn als Genuss empfindet, ist das Kochbuch weniger für euch geeignet. Einige vegane Rezepte sind zwar enthalten, Joghurt, Käse und Eier sind aber insgesamt kaum aus Ottolenghis Küche wegzudenken.

Also?

Nicht zu meckern gibt es für uns an den inneren und äußereren Werten des Kochbuchs. Und doch müssen wir eingestehen, dass wir noch lange nicht alle Gerichte nachgekocht haben. Und schon gibt es ja auch den Nachfolger »Vegetarische Köstlichkeiten«. Kennt ihr den schon? Und lohnt sich eine Neuanschaffung?

* Die Rezension stellt keine Kooperation dar, das Buch wurde von uns selbst erworben.

6 Gedanken zu “Kochkritik: Yotam Ottolenghi – Genussvoll vegetarisch

  1. Ich habe beide + das Jerusalem. Und Vegetarische Köstlickeiten ist mein absoluter Favorit. Die Rezepte sind sicher noch etwas aufwändiger, aber damit auch geschmacklich viel raffinierter…..also ein absolutes must have!!!!!!!!

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    1. Gern geschehen! Die Anschaffung lohnt sich, zumal man an guten Kochbüchern jahrelang seine Freude hat. Bis alle Gerichte nachgekocht und verinnerlicht sind, dauert es ja seine Zeit!

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  2. Eins meiner Lieblingskochbücher – und nach geraumer Zeit immer noch sehr regelmäßig bei mir in Gebrauch. Vegetarische Köstlichkeiten habe ich mir vor ein paar Monaten auch kurzerhand selbst geschenkt. Ich finde das ebenfalls ein super Kochbuch, wenn es mich auch nicht ganz so umgehauen hat wie „genussvoll Vegetarisch“ – vielleicht habe ich mich aber mittlerweile auch nur schon zu sehr an Ottolenghis Art zu kochen gewöhnt, so dass im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern der große Überraschungseffekt ausgeblieben ist.
    Liebe Grüße, Tring

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    1. Liebe Tring,

      danke für deinen Kommentar. Wir sind leider noch gar nicht dazu gekommen, einen Blick in „Vegetarische Köstlichkeiten“ zu werfen, sind aber auf jeden Fall sehr neugierig darauf. Leider kommen wir bei all unseren Kochbüchern viel zu selten dazu, die Gerichte nachzukochen. Zu groß sind oft die Verlockungen unserer Bloggerkolleg/-innen.

      LG
      Herr und Frau Lieblingsmahl

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